Prag – Wien – Venedig – Genua – Nizza – Paris
Nachdem ich im Anschluss an mein Abitur mit einem Interrailticket zunächst in Begleitung einer Freundin durch Frankreich und anschließend mit meinem Großvater durch Belgien, Frankreich und die Niederlande gefahren bin, habe ich mich ein Jahr später dazu entschieden, alleine eine Zugreise zu machen.
Das Interrailticket habe ich gewonnen. Zweimal jährlich führt Interrail eine Verlosung zu, bei der immer eine bestimmte Altersgruppe zugelassen ist. Probiert es unbedingt auch mal aus wenn ihr die Möglichkeit habt. Es gibt nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen: In meinem Fall 7 Tage Zugfahrt durch Europa innerhalb von einem Monat. Da der Zeitraum, den ich mir überlegt hatte, kaum Freund*innen in meinem Umfeld passte, wollte ich alleine losziehen. Ich habe viele Erfahrungsberichte gelesen und auch in meinem direkten Umkreis gehört, es sei ein großartiges Erlebnis, so auf sich alleine gestellt durch die Gegend zu ziehen. Selbstständig Entscheidungen zu treffen, Schwierigkeiten zu meistern und den Tag nach eigenen Vorstellungen zu planen. Rückblickend kann ich aber sagen, dass es mir durchaus gut getan hat, bei zwei Stationen Freundinnen und bei meiner letzten meinen Vater dabei zu haben. Aber dazu gleich mehr.
Im Voraus habe ich schon relativ viel geplant und organisiert. Eigentlich gefällt mir die Vorstellung, spontan Entscheidungen zu treffen und sich treiben zu lassen. Aber mir war bewusst, dass ich eine Planungsmaus bin und so eine Menge Geld und Stress auf der Reise sparen würde. Ich bin in der Hauptreisesaison gefahren. Und obwohl ich extra erst im September losgefahren bin als die Sommerferien überall in Europa zu Ende waren, war es gar nicht so einfach, sechs Unterkünfte zu organisieren. Meine Kriterien waren:
- bezahlbar
- in Nähe von Bahnhof und Stadtzentrum, bzw. in Bezirken, die als relativ sicher gelten
- Frauenschlafsaal
- Gemeinschaftsküche vorhanden
- keine Hinweise auf Bettwanzen in den Bewertungen
Auch um Sitzplatzreservierungen musste ich mich vor der Abfahrt kümmern. In machen Zügen war das leider notwendig. Sowohl bei Unterkunft, als auch bei Sitzplätzen hat es sich eindeutig empfohlen, frühzeitig zu buchen.
Bevor ich los bin, habe ich mir außerdem ein paar Berichte zu den Städten durchgelesen und einige Notizen in mein Reisetagebuch gemacht, die ich später heranziehen konnte. Kein konkreter Plan, nur Anhaltspunkte, um zu verhindern, dass ich während meiner Reise zu viel Zeit mit Internetrecherche verbringen musste. Das hat sich bewährt. Außerdem habe ich mein Reisetagebuch genutzt, um wichtige Telefonnummern, die Adressen meiner Unterkünfte und ein paar „Notfallsätze“ in den fremden Sprachen zu notieren. Auf meiner vorherigen Reise hatte ich nämlich die Erfahrung gemacht, dass es nicht besonders sinnvoll ist, das Handy als einzige Sicherung zu nutzen.
Dann musste ich nur noch packen. In meinem Rucksack landeten ein paar T-Shirts, drei Hosen und ein Kleid. Neben einigen Kosmetik- und Erste-Hilfe-Dingen habe ich viel Haushaltsgegenstände mitgenommen. Schwamm, Lappen, Salz, Wäscheleine und -klammern, Waschmittel, Spülmittel. Da ist irgendwie doch einiges zusammengekommen. Meine genaue Packliste werde ich bei der nächsten Reise noch einmal optimieren und dann vielleicht auch hochladen. Vielleicht hilft sie ja jemandem. Außerdem habe ich dieses Mal Vakuumbeutel eingepackt. Sie waren dafür gedacht, Bettwanzen fernzuhalten, ermöglichten es mir aber auch, Ordnung in meinem Rucksack zu halten und die Kleidung eng zusammenzupressen. Sie waren außerdem eine Hilfe als ich in Hostelzimmern war, deren Spinde (für die unbedingt ein eigenes Schloss mitnehmen) zu klein für den ganzen Rucksack waren. Also auf jeden Fall eine große Empfehlung!
So. Genug vorbereitet, glaube ich. Es kann losgehen!